Es ist kaum zu glauben: Wir sind schon im Juni!
Aufgrund des Schaltjahres ist bereits am 20. Juni Sommersonnenwende – der längste Tag des Jahres. Danach werden die Tage wieder kürzer. Mir ist das irgendwie ein wenig zu früh. Wir haben ja noch nicht mal gegrillt oder den Abend auf der Terrasse genossen. Ich glaube, es wird höchste Zeit, das zu ändern. Sonst ist schwuppdiwupp wieder Weihnachten.
Wir werden am Abend des 20. Juni sicher ein kleines Feuer machen, vielleicht eine kleine Kakao-Zeremonie und so dieses Ereignis würdigen.
Was habe ich die Eisheiligen herbeigesehnt. Das ganze Gemüse hat den Umzug von der Fensterbank in die Freiheit sehr gut überstanden. Und was in den letzten drei Wochen daraus geworden ist, ist schon beeindruckend. Okay, bis auf die Gurken. Die pimmeln noch ein wenig vor sich hin. Aber ansonsten wächst und gedeiht alles wunderbar. Während wir auf die Ernte natürlich noch ein Weilchen warten müssen, sieht das bei den Erdbeeren schon anders aus. Nahezu jeden Tag geht es – mal mit einer größeren oder kleineren Schüssel – ins Beet. Und dann gehen die zuckersüßen und vor allem unbehandelten Früchte in den Joghurt oder machen die Bekanntschaft mit Vanilleeis. Purer Genuss, sage ich euch.
Zwischendurch war ich ein wenig in Sorge, weil es in der einen Nacht ordentlich geschüttet hat. Gerade Tomaten finden das nicht ganz so grandios, haben es aber unbeschadet überstanden. Die Bohnen hingegen haben in dieser Nacht einen wahnsinnigen Schuss gemacht. Denen hat der Regen wohl gefallen.
Großen Gefallen an der Nässe haben auch die Nacktschnecken. Während unser Garten lange Zeit ein schneckenfreies Gebiet war, haben sie uns nun auch gefunden. Nicht in übermäßig großer Zahl, aber sie sind da. Seit dem Film “Unsere große kleine Farm” denken wir ein wenig anders über das, was bei uns im Garten passiert. Wer Nacktschnecken als Schädlinge ansieht, liegt völlig falsch:
Anders sieht es natürlich aus, wenn sie zu tausenden den Garten bevölkern. Aber auch das hat dann eine Ursache. Seit diesem Film bin ich mir sehr sicher, dass es keine Schädlinge gibt. Außer Zecken, Bremsen und Mücken. Die einzige positive Eigenschaft, die ich bei der Recherche gefunden habe ist, dass sie als Nahrungsquelle für andere Tiere dienen. Mahlzeit!
Das Foto ist übrigens die Auflösung des Fotos bei Insta, auf dem es aussieht, als hätten wir einen Ufo-Landeplatz im Garten. Es ist natürlich KEIN Gewächshaus, sondern ein Salzwasserpool. Da Sina’s Haut auf das Salzwasser auf Mallorca und die Salzduschen Zuhause positiv reagiert, haben wir kurzer Hand bei Kleinanzeigen ein Schnäppchen gemacht. Fragt aber nicht, wie viele Stunden das Befüllen des Pools bei unserem geringen Wasserdruck gebraucht hat.
Wenn es um Finanzen geht, bin ich eher konservativ unterwegs. Ein wenig Rücklagen zu haben, lässt mich auf jeden Fall ruhiger schlafen. Nicht so viel, wie es immer geraten wird, aber so, dass auch mal die Waschmaschine kaputt gehen könnte. Auch, was größere Ausgaben angeht, bin ich eher vorsichtig. Vor allem, wenn es um Ausgaben für mich geht. Ich kann wirklich kaum ohne schlechtes Gewissen Geld für mich ausgeben. Ich weiß, dass es völlig unbegründet ist und mir niemand Vorwürfe macht, wenn ich mal etwas schönes für mich kaufe. Das ist einfach schon in meinen Werkseinstellungen drin gewesen.
So war es auch jetzt wieder. Seit Monaten habe ich überlegt, ob es Sinn macht, sich einen Fotodrucker anzuschaffen. Ich habe Artikel gelesen, Testberichte gewälzt und YouTube-Videos geschaut. Ich habe ein Modell gefunden und dann doch gedacht “Neeeeeeeeee….”. Denn wirtschaftlich zu begründen ist eine solche Anschaffung nicht. Es geht um Flexibilität und Spaß.
Nun kam er mir wieder in den Sinn. Ich habe unsere Wände – vor allem die in meinem Büro – angeschaut. Da ist noch ordentlich Platz für Fotos. Ich habe auch immer mal wieder am Monitor die Idee, dass ich das eine oder andere Bild mal bestellen könnte. Und mache es dann doch nicht.
Wir haben bei uns im Wohnzimmer eine kleine Galerie unserer verstorbenen Tiere. Eine kleine Fotowand. Und als ich nun leider wieder Fotos bestellen musste und sie in der Hand hielt, habe ich den Drucker bestellt.
Bilder gehören einfach an die Wand. Sie in der Hand zu halten und sich an der Wand anzusehen ist so viel schöner, als auf dem Monitor. Es macht was mit mir. Hier und da ist auch ein klein wenig Stolz dabei. Und es macht den festgehaltenen Moment irgendwie noch wertvoller.
Nun steht das Monstrum in meinem Büro. Er nimmt die gesamte Malm-Kommode ein. Und zum Drucken muss ich sie tatsächlich ein paar Zentimeter von der Wand abrücken, damit der Papiereinzug genug Platz hat. Die ersten Drucke sind gemacht, und ich bin total begeistert. Ich bin allerdings auch überrascht, wieviel es über Papier und Druckeinstellungen zu lernen gibt.
Nach und nach werde ich nun immer mal wieder Fotos ausdrucken und aufhängen. Und wenn mal ein richtig gutes Bild dabei ist, werde ich es in A3 drucken. Darauf bin ich sehr gespannt.
Vor ein paar Tagen haben wir den Film “Beautiful Boy” auf Amazon Prime geschaut.
Der Film zeichnet ein umfassendes Bild vom Überleben, Rückfall und der Genesung einer Familie, die über viele Jahre gegen Drogensucht des Sohnes ankämpft. Das besondere dabei ist vielleicht, dass es sich dabei nicht nur um eine wahre Geschichte handelt. Das Drehbuch entstand nämlich aus den Aufzeichnungen und Tagebüchern, die Vater und Sohn unabhängig voneinander während der schwierigen Jahre gemacht haben. Vielleicht holte uns dieser Film deshalb so ab. Man konnte ihn wirklich mitfühlen. Die Verzweiflung, die Hoffnung und auch die Resignation.
Vielleicht haben wir bei diesem Film aus so mitgefühlt, weil das Thema an sich mit zwei pubertierenden Kindern nicht so weit entfernt scheint. Als sie noch klein waren wie auf dem Bild, hatten wir andere Sorgen. Am Ende waren wir uns einig, was für ein Glück wir haben, dass wir mit diesem Problem bisher nicht konfrontiert wurden. Und hoffentlich nie werden.
Der Film ist auf jeden Fall eine klare Empfehlung.
Ich denke nahezu jeder hat das Video gesehen. Dazu haben sich im Prinzip auch schon so viele Menschen entsprechend geäußert, dass ich da nichts neues mehr beitragen kann.
Was mich tatsächlich sehr gewundert hat, war allerdings die Tatsache, worüber die Meisten eigentlich wirklich schockiert zu sein schienen. Es ging gar nicht so sehr um die politischen Inhalte des Videos. Hauptsächlich schien es darum zu gehen, dass es auf Sylt entstanden ist. Auf der Insel, auf der Camp David so verbreitet ist, wie bei uns aufm Dorf Engelbert Strauß. Auf der Insel der Wohlhabenden und Schönen, der Akademiker und Promis. Wie kann es in diesen Kreisen Menschen mit dieser politischen Gesinnung geben? Das kann doch nicht sein.
Auch, wenn dieses Bild gern vermittelt wird: Wer tatsächlich glaubt, dass die sich rechte Szene aus dummen und einkommensschwachen Bürgern zusammensetzt, begeht einen riesigen Fehler. Und das macht das Ganze so gefährlich.
Übrigens würde ich mir als Konsequenz für die Beteiligten etwas anderes wünschen, als dass sie ihren Job verlieren oder geächtet werden. Ich würde mir wünschen, dass sie alle zwei Jahre in einer Einrichtung arbeiten müssen, in denen es um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund geht.
Rechts ist keine Alternative für Deutschland.
An dieser Stelle möchte ich euch schon mal einen neuen Blog-Beitrag anteasern: Ich werde auf dem Blog ein erstes Interview veröffentlichen. Ein Interview mit einem Adeligen. Hört, hört.
Meine Fragensammlung ist fast fertig und wird voraussichtlich am Wochenende vom Kutscher des Hofes in Empfang genommen. Wenn ich die Antworten habe, wird alles schick gemacht, nochmal gegengelesen und dann veröffentlicht. Ein genaues Datum kann ich noch nicht sagen. Wir wollen uns da auch nicht stressen. Und einen Adeligen stresst man schon mal gar nicht.
Und das war es auch schon wieder. Ich glaube, es war heute recht abwechslungsreich, oder? Auf jeden Fall hat es mir wieder sehr viel Spaß gemacht, für euch etwas zu schreiben.
Vielleicht habt ihr ja Lust zu schreiben, wie euch diese Ausgabe gefallen hat. Oder, was euch beim Lesen durch den Kopf gegangen ist. Ich würde mich riesig freuen.
Bis bald, und genießt die Zeit bis zur nächsten Ausgabe (voraussichtlich im Juli) von “Auf’n Kaffee”.
Euer Andreas