Als die Kinder noch kleiner waren, hat sich irgendwann mal die Tradition entwickelt, dass wir uns alle samstags mit einer leckeren Pizza aufs Sofa setzen und einen Film schauen. Zu der Zeit vorzugsweise „Cars“ oder „Findet Nemo“. Animationsfilme.
Seit dem die Kinder vor sich hin pubertieren, hat sich einiges geändert. Wenn überhaupt, schafft es nur noch ein Kind mit ins Wohnzimmer. Und geguckt werden Horrorfilme. Zeiten ändern sich – der Pizza-Samstag bleibt.
Leider mögen die Kinder die selbstgemachte Pizza nicht, sondern ziehen die medizinische Variante (Dr. Oetker) vor. Ich finde das übrigens so anmaßend, dass ich immer noch eine Enterbung in Erwägung ziehe.
Im Laufe der Zeit hat sich auch das Rezept für den Pizza-Teig leicht verändert. Momentan bin ich an dem Punkt, dass es nicht möglich erscheint, ihn zu verbessern. Ich habe aber gelernt, dass Pizzateig eine Wissenschaft für sich ist. Daher schreib mir gern Deine Verbesserungsvorschläge.
Genug geredet. Lass uns loslegen.
Deine Einkaufsliste
Die ausdruckbare Kurzanleitung inkl. Einkaufsliste findest Du übrigens ganz am Ende des Beitrags.
Du brauchst (für zwei Essteller-große Pizzen)
180 ml lauwarmes Wasser
1/2 Packung Trockenhefe
1 Teelöffel Salz
300 g Mehl (SEEEEHR WICHTIG: Typ 00)
2 Esslöffel Olivenöl
Steht alles bereit? Perfekt
Erstmal kommen Wasser und Hefe in eine Schüssel, in der Du später auch den Teig gehen lässt. Du merkst ich bin ein Freund von abwasch-mindernden Maßnahmen. Kümmere Dich rührend um die beiden Zutaten, bis sich die Hefe vollständig aufgelöst hat. Dann lässt Du alles einfach stehen und machst Dir einen Kaffee.
Nach etwa 20 Minuten sollte sich durch die Hefe ein leichter Schaum auf der Wasseroberfläche bilden. Nun schüttest Du das Mehl und das Salz hinzu und verknetest alles ganz grob mit den Händen.
Wenn Du clever warst, hast Du bereits vorher das Öl abgemessen, in ein kleines Glas gefüllt und kannst es nun einfach hinzufügen. Wenn nicht, kannst Du später schön den ganzen Teig-Schmodder von der Olivenölflasche wischen. So mache ich das immer.
Jetzt sind alles Zutaten in der Schüssel. Herzlich Willkommen bei Deinem Workout. Es geht ans Kneten. Dabei immer wieder etwas Mehl hinzugeben, bis er nicht mehr klebt. Nach oben hin sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Du solltest ihn mindestens zehn Minuten ordentlich bearbeiten. Wenn Du dafür ein technisches Hilfsmittel nehmen möchtest, mach das gern. Das Gefühl Sport getrieben zu haben, entfällt dann aber.
Bevor Du jetzt in die wohlverdiente Pause gehst, teile den Teig in zwei Hälften, rolle zwei Kugeln, bestäube sie mit Mehl und lege sie in die Schüssel zurück. Du kannst die Kugeln auch erst in die Schüssel legen und sie dann mit Mehl bestäuben. Mach es, wie Du willst. Nun kommt ein Küchenhandtuch drüber und alles an die Seite.
Wenn Du schon ganz bald essen willst, kannst Du ihn nach einer Stunde weiterverarbeiten. Ich finde das Ergebnis besser, wenn ich ihn morgens mache, ihn nach einer Stunde Gehzeit in den Kühlschrank stelle und ihn etwa zwei Stunden vor dem Essen wieder heraushole.
Jetzt kommt noch was ganz wichtiges: Lass das Nudelholz im Schrank. Nimm lieber Deine Hände und forme Deinen Pizzateig tellergroß von Innen nach Außen. So drückst Du nicht die ganze schöne Luft aus dem Teig.
Belege den Teig womit Du willst. Nur bitte nicht mit Hot-Dogs oder Grünkohl. Dann kommt die Pizza-Mafia und verschleppt Dich.
Ein letzter Tipp noch: Ich habe gelernt, dass der Käse direkt auf die Tomatensauce kommt. Darauf dann der Belag. Keine Ahnung warum, aber irgendwie schmeckt es besser. Vielleicht ist es aber auch nur so, dass mein Gehirn dann denkt: „Boah, voll gesund so ohne Käse….“.
Alles bei höchstmöglich vorgeheiztem Backofen (bei mir ist leider bei 250 Grad Feierabend) in die Röhre bis Du meinst, dass es genug ist. Oder der Rauchmelder losgeht.
Lass es Dir schmecken!
Der beste Pizzateig der Welt
Zutaten
- 180 ml lauwarmes Wasser
- 1/2 Packung Trockenhefe alternativ ein halber Würfe Frischhefe
- 1 Teelöffel Salz
- 300 g Mehl (Typ 00)
- 2 Esslöffel Olivenöl
Anleitungen
- Trockenhefe im Wasser auflösen und gut 20 Minuten stehenlassen
- Mehl und Salz hinzugeben und leicht verkneten
- Olivenöl hinzugeben
- Alles für mindestens 10 Minuten per Hand oder dem Mixer verrühren
- Den Teig teilen und zu zwei Kugeln formen. In die Schüssel legen und mit etwas Mehr bestäuben
- Abgedeckt bei Zimmertemperatur eine Stunde stehen lassen
- Nun kannst Du ihn verwenden oder falls Du ihn schon morgens zubereitet hast, nochmal für ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen. Etwa zwei Stunden vor der Verarbeitung sollte er raus aus dem Kühlschrank.
- Backofen auf höchste Stufe (Umluft) vorheizen, meist 250 Grad
- Den Teig mit den Händen in Form bringen und dabei möglichst wenig Luft rausdrücken. Das gelingt am besten, wenn Du von Innen nach Außen arbeitest
- Nun nach Wahl belegen und ab in den Ofen damit bis die Pizza für Dich lecker aussieht
6 Kommentare
hey, bei dem rezept gehe ich fast zu 100% mit, aber 1. muss es frischhefe sein und alternativ (nur im allerallerschlimmsten notfall, z.b. bei einer pandemie ;-)) darf man trockenhefe nehmen und 2. der teig muss viiiiiieeeeel länger gehen, mind. 12h (72h bekomme ich nicht hin).
Hey,
ich hab das ganze Internet durchsucht, aber kein Trockenhefe-Verbot für Pizza gefunden. 🙂 Ich weiß, was Du meinst.
Trockenhefe haben wir aber immer da und ist jetzt auch nicht unpraktisch. 72 Stunden Gehzeit finde ich etwas viel Riecht der Teig dann nicht ganz merkwürdig? Ist der dann noch gut?
Wir können ja mal folgendes machen: Ich werde diese Woche den Teig bereits am Freitag Morgen mit frischer Hefe zubereiten. Dann hat er über 30 Stunden Zeit zu gehen. Anschließend werde ich hier etwas über das Ergebnis schreiben, okay?
Ist es bei der langen Gehzeit auch so: Erst ne Stunde im Zimmer, dann in den Kühlschrank und ca. zwei Stunden vor der Verarbeitung wieder raus aus dem Kühlschrank? Oder gibt es einen anderen Trick?
hey, trockenhefeverbot gibt es natürlich grundsätzlich nicht. 😉
der teig bleibt erstmal 2h bei zimmertemperatur stehen, kommt zwischendurch in den kühlschrank und muss am finalen tag früh genug rausgenommen werden, so wie du es auch machst.
[…] gibt eine Spinat-Gemüse-Lasagne.Wenn ich an italienische Küche denke, dann natürlich zuerst an Pizza. Gleich danach kommt aber schon die Lasagne. Und dieses Rezept ist mit Abstand das Beste, das ich […]
Rührend! 🙂 Liebs!
😊